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Tipps im Umgang mit Füchsen

von Jennifer Hieber

Fuchs
Fuchs im Margeritenweg, Kolonie Plötzensee

Der Fuchs ist in der Regel ein dämmerungs- bzw. nachtaktives Tier. Durch die anstrengende Jungenaufzucht von April bis Mai/Juni wirkt das Weibchen oft struppig und der Schwanz zerzaust oder fast kahl. Dieses Aussehen ist normal und bietet keinen Anlass zur Besorgnis.

Bei unbeabsichtigten Begegnungen mit einem Fuchs gilt:

  • Ruhe bewahren und dem Tier einen Fluchtweg freilassen. Füchse sind Wildtiere und sollen es auch bleiben!
  • Gemüse, Früchte, Salat und Fallobst vor dem Verzehr gründlich waschen
  • nach Spaziergängen, Gartenarbeit, Kontakt mit Haustieren Hände waschen, Schuhe wechseln
  • Vorsicht beim Umgang mit Haustieren, sie können die Eier im Fell tragen oder beim Mäusefangen (Zwischenwirt des Fuchsbandwurms) verschleppen
  • Hunde und Katzen regelmäßig entwurmen
  • Schuhe und leicht zu transportierende Gegenstände, die dem Fuchs als Spielzeug dienen könnten, zumindest über Nacht wegräumen
  • Sollte bereits eine Fuchsfamilie auf dem Grundstück leben, müssen während der Jungenaufzucht von März bis Juni Störungen unterlassen werden.
  • Fuchskot, ca. drei bis acht Zentimeter lang, ist meist an einem Ende in eine weiße Spitze ausgezogen und wird oft an erhöhten Stellen platziert. Im Garten sollte er insbesondere im Spielbereich von Kindern entfernt werden, um alle eventuellen Infektionswege auszuschließen. Der Kot gehört nicht auf den Kompost, er sollte ähnlich dem Hundekot mit einer Plastiktüte aufgenommen und in der Mülltonne entsorgt werden.

Bauvertreibung

Hat sich ein Fuchs im Garten einen Bau zugelegt, sollte dieser nicht unbedacht verschlossen werden, da eingesperrte Tiere qualvoll darin verenden. Zuerst gilt vor allem, sich zu versichern, ob sich Junge in dem Fuchsbau befinden. Bevor die Jungen nicht etwa neun Wochen alt sind, sollte ein Bauverschluss auf keinem Fall vorgenommen werden. Zwischen spätem Frühjahr und Sommerbeginn begeben sich die Jungen meist mit dem Jagen, sodass hier der früheste Zeitpunkt gekommen ist, um mit der Verschließung zu starten. Die ideale Vorgehensweise sieht folgendermaßen aus:

  • mit Duftstoffen in Baunähe beginnen
  • Duftstoff täglich erneuern und näher an Bau setzen (zwingt Füchse aus dem Bau zu fliehen)
  • nicht den Eingang damit versperren, damit Füchse entkommen können
  • wenn Bau leer ist, Eingang vollständig mit Duftstoff bedecken (Stroh, Heu oder Lappen eignen sich optimal als Duftstoffträger)
  • täglich Eingang kontrollieren, ob Eingang wieder freigelegt ist
  • ist Eingang nach zwei bis drei Tagen unverändert bedeckt, ist Fuchs/sind Füchse weg
  • abschließend Bau zuschütten und fest verschließen (ideal: Steinplatte oder Ähnliches darauf legen)

Vorbeugung

Damit ein Fuchs nicht erneut den Weg in den Garten sucht und zu vertreiben ist, sollten einige vorbeugende Maßnahmen getroffen werden:

  • keine Fütterung
  • keine offen zugängliche Wasserstellen in der Nacht
  • sofortiges Entfernen von toten Tieren (Vögel, Mäuse, etc.)
  • keine Düngemittel tierisches Ursprungs verwenden
  • Fallobst zügig entfernen
  • bei Selbstanbau so früh wie möglich ernten
  • Kompost gut abdecken
  • keine Lebensmittelreste auf Kompost legen

Weitere Informationen
Füchse in Berlin (Broschüre des NABU Berlin)